09.09.2018 las casas colgadas de Cuenca

 

Jucar und Huécar so heißen die beiden Gebirgsflüsse, welche die mächtigen Täler gegraben haben. Am Ende beider Täler die wunderschöne Altstadt von Cuenca – fast unwirklich sieht es von der Talseite her aus. So, als würde die Stadt mit ihren mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten „hängenden Häusern“ (casas colgadas) ins Tal des Huécar hineinquellen, dessen Ränder fast wie das Gebiss eines Raubfisches von mehreren übereinander angeordneten Reihen von Felsenzähnen umsäumt werden. Als ich ankam, zog gerade ein Gewitter auf: Gigantisch!

In zwei eng beeinanderliegende Felsennischen des Tales wurde ein Augenpaar hineingemalt, das auf eine alte Anekdote der Stadt anspielt: „Los ojos de la mora“(die Augen der Mohrin/Maurin ): In der Zeit nach der christlichen Reconquista lebten in Cuenca und vielen anderen ehemals maurischen Städten nach wie vor viele meist berberstämmige Araber, die sog. Mudéjares, unter christlicher Herrschaft. Oft minderprivilegiert und in eigenen Stadtteilen. Eine besonders schöne Maurin verliebte sich in einen christlichen Soldaten. Sie wollte sich taufen lassen und beide verabredeten sich zu einem geheimen nächtlichen Treffen, um sich von einem christlichen Geistlichen trauen zu lassen. Doch die schöne Maurin war von ihrem Vater bereits einem jungen Araber versprochen worden, der zur vereinbarten Zeit dem christlichen Bräutigam zusammen mit einigen Kameraden auflauerte und ihn ermordete. Um bei ihrem Geliebten zu sein, brachte sich die Maurin noch in der gleichen Nacht in den Bergen bei cuenca selbst um und seither weinen die ojos de la mora in den Felsen nahe der Stadt!

 

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