09.09.2018 las casas colgadas de Cuenca

 

Jucar und Huécar so heißen die beiden Gebirgsflüsse, welche die mächtigen Täler gegraben haben. Am Ende beider Täler die wunderschöne Altstadt von Cuenca – fast unwirklich sieht es von der Talseite her aus. So, als würde die Stadt mit ihren mittlerweile zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannten „hängenden Häusern“ (casas colgadas) ins Tal des Huécar hineinquellen, dessen Ränder fast wie das Gebiss eines Raubfisches von mehreren übereinander angeordneten Reihen von Felsenzähnen umsäumt werden. Als ich ankam, zog gerade ein Gewitter auf: Gigantisch!

In zwei eng beeinanderliegende Felsennischen des Tales wurde ein Augenpaar hineingemalt, das auf eine alte Anekdote der Stadt anspielt: „Los ojos de la mora“(die Augen der Mohrin/Maurin ): In der Zeit nach der christlichen Reconquista lebten in Cuenca und vielen anderen ehemals maurischen Städten nach wie vor viele meist berberstämmige Araber, die sog. Mudéjares, unter christlicher Herrschaft. Oft minderprivilegiert und in eigenen Stadtteilen. Eine besonders schöne Maurin verliebte sich in einen christlichen Soldaten. Sie wollte sich taufen lassen und beide verabredeten sich zu einem geheimen nächtlichen Treffen, um sich von einem christlichen Geistlichen trauen zu lassen. Doch die schöne Maurin war von ihrem Vater bereits einem jungen Araber versprochen worden, der zur vereinbarten Zeit dem christlichen Bräutigam zusammen mit einigen Kameraden auflauerte und ihn ermordete. Um bei ihrem Geliebten zu sein, brachte sich die Maurin noch in der gleichen Nacht in den Bergen bei cuenca selbst um und seither weinen die ojos de la mora in den Felsen nahe der Stadt!

 

09.09.2018 Über Elvas/Portugal nach Cuenca

Nach einem landestypisch herzhaften Frühstück für 2 Euro habe ich meine „Oase“(so hieß das schöne Landhostal mit herrlicher Bar) bin ich morgens noch vor 8 in Richtung Cuenca losgefahren. Da ich fast an der Grenze vorbeifuhr, habe ich es mir nicht nehmen lassen, über den Rio Guadiana bei einer uralten Brücke, neben der friedlich die Kühe weideten, nach Portugal hinüberzufahren. Im nächstgelegenen Landstädtchen Elvas habe ich dann zu westeuropäischen Zeit kurz nach neun Bica getrunken… und schon ging es weiter.

Landschaftlich merkt man kaum einen Unterschied. Endlose immergrüne Korkeichenwälder auf beiden Seiten der Grenze. Dagegen sind die Ortsbilder unterschiedlich! Zum Beispiel: die spanische Stadt Olivenza, die auch auf meiner Strecke lag, war 1297 bis 1801 portugiesisch und das sieht man auch, kann nicht genau sagen, worin dieser Unterschied besteht. Seit dem Wiener Kongreß erhebt Portugal wieder Anspruch auf das Gebiet. Bis heute ist die Olivenza-Frage ein ungelöstes Thema in den Beziehungen der beiden iberischen Staaten.

 

08.09.2018 „Tag der Estremadura“ in Jerez de los Caballeros

Nach einer wundervollen Fahrt durch die Berge des nördlichen Andalusien bin ich am Nachmittag in der Estremadura angekommen. Zufällig und nicht geplant ausgerechnet am sog. „Tag der Estremadura“ (jede autonome Region Spaniens hat ihren eigenen Regionalfeiertag), der hier feierlich mit Blasmusik in den Straßen und Gottesdienst in der schönen Kirche San Bartolomeo gefeiert wurde. Die …

07.09.2018 Spaziergang durch die breña zum torre de tajo zwischen Los Caños de Meca und Barbate

Nach einem morgendlichen Bad an einem fast menschenleeren Strand bin ich heute durch den wundervollen Pinienwald der als Naturschutzgebiete ausgewiesenen „breña“ zum „torre del tajo“ hochgelaufen. Mit aller Kraft stemmen sich manchen Pinien förmlich gegen den starken Küstenwind. Die Kombination aus diesen Blau- und diesen Grüntönen ist zum Niederknien! Oben im Wald allerdings regt sich kein Lüftchen und es ist brütend heiß, auch wenn es laut wetterapp nur 24 Grad sein sollen.

Nach einer dreiviertel Stunde erreicht man die torre del tajo, einen im 16. Jahrhundert zur Piratenabwehr erbauten Wachturm. Die Piraten kamen damals aus Marokko. Fast wie heute, nur dass man heute Hubschrauber und Schnellboote einsetzt, um die marokkanischen Flüchtlingsboote abzuwehren, die „Festung Europa“ abzuschotten und unseren Luxus zu verteidigen. Während unsere Politiker gnadenlos populistisch von der „Mutter aller Probleme“ faseln. Das macht einen schon nachdenklich und demütig, dass man das Glück hat, dieses wundervolle Ziel von dieser Seite aus und ohne existentielle Not ansteuern darf!

Und tatsächlich ist es genau hier, wo die Boote mit verzweifelten Menschen anzulanden versuchen. Inzwischen sogar am hellichten Tag, wie zuletzt vor wenigen Wochen, als direkt hier am Leuchtturm vollkommen erschöpfte und total dehydrierte Menschen am Strand vor den Augen und Handykameras verdutzter Touristen von Bord eines überfüllten Bootes rannten.

06.09.2018 Camping Camaleón, todavía existe!

Gestern war Chillen und Suche nach „alten Wirkunsstätten“ angesagt. Und tatsächlich existiert der Campingplatz von damals noch! Moderner und komfortabler als damals, aber immer noch einfach und schön! Unvergessen die Nacht, als meine liebe Freundin Inge und ich bei Commodores, Earth, wind & Fire u.ä. 🕺💃 den kleinen Campingplatz-Chiringuito „gerockt“ haben. Ausgerechnet WIR, die in …